Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)Ausdruck vom 20.12.2024 15:17 Uhr
PRAXIS WEG. GESUNDHEIT WEG.
Die flächendeckende, wohnortnahe und qualitativ hochwertige ambulante Versorgung in Deutschland steht auf dem Spiel – die Praxen stehen vor dem Kollaps. Die KBV und die Kassenärztlichen Vereinigungen haben mehrere Aktionen gestartet, um auf die Krise aufmerksam zu machen.
Ärzte, Psychotherapeuten, Praxispersonal und Patienten sind aufgerufen, die Aktionen zu unterstützen und die Politik zum Handeln aufzufordern.
Öffentliche Anhörung im Petitionsausschuss am 19. Februar
Die Petition "Verbesserung der Rahmenbedingungen für die ambulante Versorgung" wurde im Oktober 2023 beim Deutschen Bundestag eingereicht. Bis zum 20. Dezember 2023 konnten Praxen und Patienten die Initiative mit ihrer Unterschrift unterstützen.
Über eine halbe Million Menschen haben die Petition unterschrieben. Anhörungstermin im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages war am 19. Februar 2024.
KBV-Aktionsseite mit Infos und Hintergründen
Gemeinsame Forderungen der Praxen
- Tragfähige Finanzierung: Retten Sie die Praxen aus den faktischen Minusrunden und sorgen Sie für eine tragfähige Finanzierung, die auch in der ambulanten Gesundheitsversorgung insbesondere Inflation und Kostensteigerungen unmittelbar berücksichtigt!
- Abschaffung der Budgets: Beenden Sie die Budgetierung, damit auch Praxen endlich für alle Leistungen bezahlt werden, die sie tagtäglich erbringen!
- Ambulantisierung: Setzen Sie die angekündigte Ambulantisierung jetzt um – mit gleichen Spielregeln für Krankenhäuser und Praxen!
- Sinnvolle Digitalisierung: Lösen Sie mit der Digitalisierung bestehende Versorgungsprobleme. Sorgen Sie für nutzerfreundliche und funktionstüchtige Technik sowie die entsprechende Finanzierung, und belassen Sie die datengestützte Patientensteuerung in ärztlichen und psychotherapeutischen Händen!
- Mehr Weiterbildung in Praxen: Stärken Sie die ärztliche und psychotherapeutische Weiterbildung! Diese muss – um medizinisch und technisch auf dem aktuellen Stand zu sein – schwerpunktmäßig ambulant stattfinden. Beziehen Sie auch hier die niedergelassene Vertragsärzte- und Psychotherapeutenschaft ein!
- Weniger Bürokratie: Schnüren Sie das angekündigte Bürokratieabbaupaket, damit wieder die Medizin im Vordergrund steht und nicht der "Papierkram"!
- Keine Regresse: Schaffen Sie die medizinisch unsinnigen Wirtschaftlichkeitsprüfungen ab! Die Arzneimittelregresse müssen weg!
#PraxenKollaps - Praxis weg. Gesundheit weg.
Stimmen aus Bayern
"Gutes und effizientes Gesundheitssystem erhalten statt Parallelstrukturen aufbauen"
"Kritische Situation in vielen Bereichen wegen des fehlenden medizinischen Nachwuchses"
"Atmosphäre, in der Patienten sich sicher fühlen und sich anvertrauen können"
Deutliche Warnung an Bundesgesundheitsministerium und Krankenkassen
Dr. Christian Pfeiffer, Dr. Peter Heinz und Dr. Claudia Ritter-Rupp:
"Es kann so nicht weitergehen in der ambulanten medizinischen Versorgung. Ansonsten drohen ein Praxenkollaps und damit massive Einschränkungen in der Behandlung der Patientinnen und Patienten in diesem Land. Die Krisensitzung hat auch gezeigt, dass es keinesfalls nur um mehr Geld für die Praxen geht, wie die Politik und die Kassen suggerieren, sondern vielmehr auch um eine ausreichende Anerkennung der Arbeit der Ärzte, Psychotherapeuten und medizinischen Fachangestellten. Arzneimittel-Regresse, Sanktionen in der Telematik-Infrastruktur und überbordende staatliche Bürokratie sind jedenfalls kein Zeichen der Wertschätzung und gehören abgeschafft.“
Ambulante Versorgung in Gefahr: Deutliches Stopp-Signal der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten (KVB-Presseinformation, 21.08.2023)
"Bayerische Impressionen"
Eröffnete als Vorsitzende der KBV-Vertreterversammlung die Krisensitzung: Dr. Petra Reis-Berkowicz aus Gefrees.
Voller Saal in Berlin: Rund 800 Mitglieder der Vertreterversammlungen der KVen verliehen ihrem Unmut lautstark Ausdruck.
Der Stv. KVB-Vorstandsvorsitzende Dr. Peter Heinz thematisierte Wirtschaftlichkeitprüfungen und die damit einhergehende Regressgefahr für die Praxen.