Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)Ausdruck vom 21.12.2024 18:15 Uhr
Bayerns Gesundheitsministerin Gerlach zu Besuch bei der KVB: Digitalisierung im Blickpunkt
München, 04. Dezember 2024: Seit Mitte Juni bietet die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) mit der Onlineplattform "DocOnLine" (www.doconline-bayern.de) während der Bereitschaftsdienstzeiten einen niederschwelligen digitalen Zugang für Patienten zur Akut- und Notfallversorgung. Wie das Onlineportal funktioniert und wie Patienten bei akuten Beschwerden per Videokonsultation Kontakt mit einer Ärztin oder einem Arzt aufnehmen können, darüber informierte sich Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach am heutigen Mittwoch in der Vermittlungs- und Beratungszentrale (VBZ) der KVB in München. Dabei ging es auch um praktische Einblicke in die Abläufe der Bearbeitung von Patientenanrufen, die über die 116117 angenommen werden und mittels der Ersteinschätzung durch das strukturierte medizinische Ersteinschätzungsverfahren (SmED) in die medizinisch notwendige Versorgungsebene gelenkt werden.
Ministerin Judith Gerlach betonte: "DocOnLine ist ein hervorragendes Beispiel, welche Chancen Digitalisierung in der ambulanten Versorgung in Bayern bieten kann. Es bildet eine sehr gute Ergänzung zur klassischen ambulanten Versorgung. Bei akuten Beschwerden von überall auf qualitativ hochwertige medizinische Beratung zurückgreifen zu können, ist ein Game-Changer. Für Patientinnen und Patienten ist es eine große Erleichterung, wenn sie durch eine Videosprechstunde eine Ersteinschätzung erhalten können – ohne lange Wartezeiten und Wegstrecken. DocOnLine hilft dabei, die knappen Ressourcen in unserem Gesundheitswesen bestmöglich einzusetzen."
Der Vorstand der KVB, Dr. Christian Pfeiffer, Dr. Peter Heinz und Dr. Claudia Ritter-Rupp, erklärte: "Unsere Vermittlungs- und Beratungszentralen und DocOnLine ermöglichen eine sinnvolle Patientensteuerung mit dem Ziel, die Gesundheitsversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger weiter zu verbessern. Durch DocOnLine können Patienten und Patientinnen in Bayern seit fünf Monaten nicht nur im persönlichen Kontakt, sondern auch per Videotelefonie eine kompetente medizinische Beratung von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten erhalten. Und dies entlastet zugleich die Bereitschaftspraxen und Notaufnahmen in den Kliniken."
Je nach Fall und Meldebild leiten die Mitarbeiter der VBZ die Patienten in die verschiedenen Versorgungsebenen weiter: Hausbesuch, Praxisbehandlung, telefonische Beratung oder eben videotelefonische Beratung. Letztere ermöglicht nicht nur eine zeitnahe medizinische Beratung, sondern kann auch zu den Servicezeiten während des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes (montags, dienstags und donnerstags von 18 bis 21 Uhr sowie mittwochs und freitags von 16 bis 21 Uhr und samstags, sonntags und feiertags von 9 bis 21 Uhr) eine Entlastung der Bereitschaftspraxen und der Kliniknotaufnahmen während der Stoßzeiten sein. Und bei Bedarf kann auch eine direkte Weiterleitung inklusiver Übernahme aller zuvor erhobener Daten an die 112 erfolgen. Großes Plus von DocOnLine: Bei Patienten, die über die Videosprechstunde hinaus noch eine weitere ambulante Versorgung benötigen, kann zeitnah ein physisches Versorgungsangebot, beispielsweise ein Hausbesuch im Rahmen des Bereitschaftsdienstes, organisiert werden.
Die KVB ist bundesweit Vorreiter in der Etablierung sektorenverbindender Versorgungsstrukturen im Bereich der Akut- und Notfallversorgung und wird in naher Zukunft weitere innovative Projekte, wie gemeinsame digitale Tresen in Krankenhäusern und digitale Vernetzungsangebote an den Rettungsdienst, an den Start bringen.