Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)Ausdruck vom 23.11.2024 10:43 Uhr
Umsetzung der neuen Ärztlichen Approbationsordnung darf nicht an Kosten scheitern
Forderung nach einem sofortigen Beschluss der neuen ärztlichen Approbationsordnung
München, 10. Juni 2024: Zusammen fordern die Freie Allianz der Länder KVen (FALK) sowie die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) einen sofortigen Beschluss der neuen ärztlichen Approbationsordnung. Nicht zuletzt aufgrund der tiefgreifenden Transformationen, vor denen das deutsche Gesundheitswesen stehe, gelte es, das mittlerweile Jahrzehnte alte Konzept medizinischer Ausbildung zu überarbeiten. FALK und bvmd fordern die Umsetzung des Masterplans 2020, damit auch für die Zukunft eine umfassende und hochwertige ärztliche Ausbildung und Versorgung in Deutschland sichergestellt ist.
"Die Zeichen der Zeit stehen auf Ambulantisierung. Versorgung, die gelebt werden soll, muss auch gelehrt werden. Die Novellierung der Ärztlichen Approbationsordnung darf darum nicht an den Kosten scheitern!" betont Giulia Ritter, Präsidentin der bvmd. Auf Unverständnis trifft auch das Schreiben der Kultusministerkonferenz an Bundesgesundheitsminister Lauterbach, in welchem mit Bezug auf die erwarteten Folgekosten der Reform das Szenario eines Abbaus von Medizinstudienplätzen um bis zu 16 Prozent skizziert wird. "Wer in Zeiten wie diesen an einen Abbau medizinischer Ausbildungskapazitäten denkt, sitzt im falschen Zug", so Martin Degenhardt, Geschäftsführer der FALK: "Bund und Länder handeln grob unverantwortlich, wenn sie sich nicht noch vor der Sommerpause auf eine Ausfinanzierung der Reform verständigen." Jüngste Zahlen des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung gehen von insgesamt 50.000 fehlenden Ärzten bis zum Jahr 2040 aus. Da Ausbildungskapazitäten nicht kurzfristig erhöht werden können, gelte es vielmehr, auf andere Weise gegenzusteuern. "Ambulante Versorgungsinhalte müssen fest im Curriculum verankert werden. Studierende müssen früh den ambulanten Sektor kennenlernen. Die Qualität der ambulanten Lehre muss sichergestellt werden!" ergänzt Giulia Ritter. "Gute medizinische Versorgung benötigt nicht nur genug, sondern auch gut ausgebildete Ärztinnen und Ärzte!"
FALK und bvmd sind sich einig: Bund und Länder stehen in der Pflicht, zeitnah eine tragfähige Lösung zu erarbeiten, die beides garantiere: Eine Reform der Ausbildung auf Höhe der Zeit sowie eine qualitativ hochwertige und von Anfang an eingebettete ambulante medizinische Lehre.