Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)Ausdruck vom 21.11.2024 14:06 Uhr
KVB: Mehr Informationsangebote über Zugang zur Psychotherapie notwendig
München, 28. Juli 2023: Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) begrüßt alle Initiativen, die der Verbesserung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen dienen. Diese litten ganz besonders unter den Nachwirkungen der Corona-Pandemie. Angesichts des heutigen Treffens der Gesundheitsminister zur psychischen Gesundheit in der EU weist die KVB aber auch darauf hin, dass hierzulande der Zugang zur Psychotherapie im Gegensatz zu vielen anderen Ländern vergleichsweise niederschwellig gestaltet ist. So kann man beispielsweise über die Terminservicestelle unter der Rufnummer 116117 auch einen Termin beim Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten oder einem geeigneten Facharzt, wie einem Kinder- und Jugendpsychiater, vereinbaren.
Die zweite stellvertretende KVB-Vorstandsvorsitzende Dr. Claudia Ritter-Rupp erklärte dazu: "Es ist uns im Vorstand der KVB ein Herzensanliegen, uns für die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen einzusetzen. Dazu gehört auch, dass das vorhandene Angebot, also die Zahl der in Bayern niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten und deren Sprechzeiten, permanent geprüft und mit dem Bedarf verglichen werden muss. Unsere Analysen haben gezeigt, dass Wartezeiten von rund drei bis vier Monaten bis zum Beginn einer Psychotherapie der Regelfall sind. In der Zwischenzeit finden eine sorgfältige Diagnostik und Indikationsstellung sowie die Überprüfung statt, ob Psychotherapeut und Patient zueinander passen und ob das Therapieverfahren geeignet ist. Entsprechende Angebote müssen allerdings noch viel bekannter gemacht werden."
Um den Zugang zur psychotherapeutischen Versorgung transparenter zu gestalten, hat die KVB einen Flyer für Patientinnen und Patienten aufgelegt. Dieser ist im Patientenbereich des Internetauftritts der KVB unter www.kvb.de/patienten/psychotherapeutische-versorgung verfügbar. Hier sind die Möglichkeiten der Akut- und Langzeittherapie ebenso dargestellt wie beispielsweise die Unterstützungsangebote der KVB über die Terminservicestelle und die Koordinationsstelle Psychotherapie. Ein pauschaler Ruf ausschließlich nach mehr Zulassungsmöglichkeiten für Psychologische und ärztliche Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten stellt hingegen aus Sicht des Vorstands der KVB keine ausreichende Lösung für die aktuellen Herausforderungen in der psychotherapeutischen Versorgung dar.