Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)Ausdruck vom 21.11.2024 10:09 Uhr
Selbsthilfe stärken in Bayern
KVB und Selbsthilfe
Selbsthilfegruppen bieten Betroffenen und Angehörigen in ihrer Situation Informationen und Unterstützung. Die Kontakte mit anderen Betroffenen können nicht nur helfen die eigene Situation besser zu verstehen und zu bewältigen. Der Erfahrungsaustausch innerhalb der Gruppe kann auch neue Perspektiven im Umgang mit der Krankheit aufzeigen und gleichzeitig eine soziale Rückfallebene bieten.
Ärzte und Psychologische Psychotherapeuten wiederum profitieren vom Erfahrungsschatz einer Selbsthilfegruppe, welcher Ihnen hilft, Patienten besser zu verstehen. Kooperationen mit Ärzten und Psychotherapeuten sind demnach sinnvoll und wünschenswert.
Obwohl die Anzahl von Kooperationen zwischen Selbsthilfegruppen und den behandelnden Vertragsärzten und Psychologischen Psychotherapeuten deutlich zunehmen, ist es nach wie vor unbestritten, dass es immer noch gegenseitige Barrieren und Vorurteile gibt. Diese gilt es abzubauen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Häufig sind es Zeitmangel und Informationsdefizite, aber auch Vorurteile und Ängste auf beiden Seiten. Diese Barrieren lassen sich nur durch konkrete Begegnungen und Erfahrungen in gemeinsamen Projekten oder Veranstaltungen überwinden.
Die KVB sieht sich deshalb auch in der Verantwortung, ihren Beitrag zu noch mehr Patientenorientierung zu leisten. Das Selbsthilfebüro der Stabsstelle Kommunikation wirkt deswegen innovativ und initiierend bei der Entwicklung neuer Projekte und der Fortentwicklung bereits bestehender Projekte mit.
Hilfestellung der KVB
Die KVB
- unterstützt Selbsthilfegruppen, die Vertragsärzte und Psychologische Psychotherapeuten als Ansprechpartner oder Referenten suchen, die Erfahrungen bei der Behandlung bestimmter Krankheitsbilder haben.
- unterstützt ihre Mitglieder, die gerne mit Selbsthilfegruppen Kontakt aufnehmen möchten.
- initiiert Kooperationen von Ärzten und Psychologischen Psychotherapeuten mit der Selbsthilfe.
- bietet interdisziplinäre Fortbildungsveranstaltungen an.
- informiert und vernetzt weitere Partner im Gesundheitswesen.
- lädt Ärzte und Psychologische Psychotherapeuten, Praxismitarbeiter und Patienten ein, sich in allen Fragen der Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen an die KVB zu wenden.
- lädt Selbsthilfegruppen und Selbsthilfekontaktstellen ein, sich in allen Fragen der Zusammenarbeit mit Ärzten und Psychologische Psychotherapeuten an die KVB zu wenden.
Ihre Ansprechpartner
Selbsthilfebuero(at)kvb.de
Selbsthilfebuero(at)kvb.de
Selbsthilfebuero(at)kvb.de
Die KVB bietet Selbsthilfeorganisationen die Möglichkeit, von dieser Internetseite aus auf den eigenen Webauftritt zu verlinken.
Strukturen der Selbsthilfe
"Selbsthilfegruppen sind freiwillige, meist lose Zusammenschlüsse von Menschen, deren Aktivitäten sich auf die gemeinsame Bewältigung von Krankheiten, psychischen oder sozialen Problemen richten, von denen sie – entweder selber oder als Angehörige – betroffen sind.
Sie wollen mit ihrer Arbeit keinen Gewinn erwirtschaften. Ihr Ziel ist eine Veränderung ihrer persönlichen Lebensumstände und häufig auch ein Hineinwirken in ihr soziales und politisches Umfeld.
In regelmäßigen, oft wöchentlichen Gruppenarbeit betonen sie Authentizität, Gleichberechtigung, gemeinsames Gespräch und gegenseitige Hilfe. Die Gruppe ist dabei ein Mittel, die äußere (soziale, gesellschaftliche) und die innere (persönliche, seelische) Isolation aufzuheben.
Die Ziele von Selbsthilfegruppen richten sich vor allem auf ihre Mitglieder und nicht auf Außenstehende; darin unterscheiden sie sich von anderen Formen des Bürgerengagements.
Selbsthilfegruppen werden nicht von professionellen Helfern (z.B. Ärzten, Psychotherapeuten, anderen Medizin- oder Sozialberufen) geleitet; manche ziehen jedoch gelegentlich Sachverständige zu bestimmten Fragestellungen hinzu." (DAG SHG 1987,5)
Die KVB bietet Selbsthilfegruppen die Möglichkeit, sich über unsere Seite zu verlinken.
Viele Selbsthilfegruppen haben sich zu größeren Selbsthilfeorganisationen oder Selbsthilfevereinigungen auf Landes- oder Bundesebene zusammengeschlossen, um ihre Anliegen besser nach Außen vertreten zu können.
Selbsthilfeorganisationen arbeiten themenspezifisch und bieten fachliche Beratung für Betroffene und Angehörige an, führen Seminare und Fortbildungsveranstaltungen durch und erstellen Informationsmaterial für (Nicht-)Mitglieder.
Sie betreiben aktiv Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit und versuchen auf Politik und Verwaltung Einfluss zu nehmen, um so zur Verbesserung von Versorgungsangeboten für Betroffene, der Qualifizierung von Fachpersonal und der Intensivierung von Forschung auf ihrem Gebiet beizutragen.
Selbsthilfekontaktstellen arbeiten themen-, bereichs- und indikationsübergreifend auf lokaler und regionaler Ebene und unterstützen die Entstehung und Entwicklung von Selbsthilfegruppen im Gesundheits- und Sozialbereich.
Sie beraten interessierte Bürger, aber auch Betroffene und vermitteln diese ihrem Anliegen entsprechend an jeweilige Gruppen oder andere Stellen. Sie unterstützen Gruppenneugründungen und bestehende Gruppen durch Beratung, Bereitstellung von Räumen und Materialien, Öffentlichkeitsarbeit, Planung und Durchführung von Veranstaltungen und Fortbildungsangebote. Auch die Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Gremien und Fachstellen wie Kliniken und Arztpraxen ist ein wichtiger Bestandteil der Aufgaben von Selbsthilfekontaktstellen.
Die SeKo Bayern (Selbsthilfekoordination Bayern) ist eine Einrichtung zur landesweiten Vernetzung und Unterstützung der Selbsthilfe im Gesundheits- und Sozialbereich. Sie hat zum Ziel, die Selbsthilfebewegung in Bayern zu stärken.
Aufgaben:
- Lobbyarbeit für Selbsthilfegruppen und Selbsthilfekontaktstellen
- Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Selbsthilfeunterstützung
- Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Selbsthilfe in Bayern
- Bestandsaufnahme, Datensammlung und Datenpflege der Selbsthilfe in Bayern
- Information, Beratung und Fortbildung der Selbsthilfekontaktstellen vor Ort
- Hilfe beim Aufbau von neuen Einrichtungen zur Selbsthilfeunterstützung
- Vernetzung von Menschen mit seltenen Erkrankungen, Problemen oder Anliegen
- Hilfe bei bayernweiten Gruppengründungen
Die LAG SELBSTHILFE Bayern e.V. ist die Dachorganisation von Behinderten-Selbsthilfeverbänden in Bayern. Sie ist mit derzeit 102 landesweit tätigen Verbänden die Spitzenorganisation der Selbsthilfe behinderter und chronisch kranker Menschen. Ihre Basis bilden die von Betroffenen oder ihren Angehörigen gegründeten fachspezifischen Behindertenselbsthilfeverbände. Mitglied in der LAG SELBSTHILFE können Organisationen werden, die die Belange einer speziellen Selbsthilfegruppe von chronisch kranken oder behinderten Menschen in Bayern vertreten.
Aufgrund der Kompetenz ihrer betroffenen Mitglieder richtet sich die LAG SELBSTHILFE an den tatsächlichen Bedürfnissen von behinderten Menschen aus. Mit diesem Potential ist die LAG SELBSTHILFE der zuständige Ansprechpartner für Behindertenfragen und Vertreter behinderter Menschen gegenüber Staat, Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. DIE LAG SELBSTHILFE bündelt die unterschiedlichen und speziellen Interessen ihrer Mitglieder und bietet auch kleinen Selbsthilfeverbänden die Chance, ihre sozialpolitischen Ziele durchzusetzen.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband, Landesverband Bayern e.V., ist ein Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege. Unter seinem Dach haben sich mehr als 770 Mitgliedsorganisationen aus allen Bereichen der sozialen Arbeit zusammengeschlossen. Nach seinen Prinzipien Vielfalt, Offenheit und Toleranz betreibt der Paritätische Wohlfahrtsverband in Bayern eine engagierte Sozialpolitik und setzt sich für mehr Chancengerechtigkeit in der Gesellschaft ein.
Die KBS ist ein Fachausschuss der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Bayern (LAGFW). In der KBS sind die in der Suchtkranken- und Suchtgefährdetenhilfe tätigen Verbände der Freien Wohlfahrtspflege vertreten.
Zweck der KBS ist die Förderung und Entwicklung der Suchtkrankenhilfe in Bayern.