Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)Ausdruck vom 21.11.2024 11:13 Uhr
KVB-Beteiligung an Studien und Projekten
Mit dem Innovationsfonds sollen seit 2016 neue Versorgungsformen und die Versorgungsforschung gefördert werden.
2020 bis 2024 beträgt das Fördervolumen pro Jahr 200 Mio. €. 160 Mio. € wird für neue Versorgungsformen eingesetzt, 40 Mio. € sind für Projekte zur Versorgungsforschung vorgesehen.
Gefördert werden neue Versorgungsformen, die
- die Weiterentwicklung der sektorenübergreifenden Versorgung zum Ziel haben
- die Potenzial für eine dauerhafte Aufnahme in die Regelversorgung aufweisen
- die ein tragfähiges Evaluationskonzept vorweisen
Um eine Förderung für eine Studie zu erhalten, muss einen Antrag gestellt werden. Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt:
- Konzeptentwicklung zur Ausarbeitung qualifizierter Anträge wird gefördert
- etwa 20 Vorhaben aus der ersten Stufe werden zur Förderung ausgewählt
Der beim G-BA ansässige Innovationsausschuss veröffentlicht auf seiner Internetseite regelmäßig Förderbekanntmachungen, in denen thematische Schwerpunkte und Förderkriterien festgelegt sind.
KVB-Unterstützung für Antragsteller
Die KVB möchte sich bei Projekten und Studien des Innovationsfonds beteiligen und sucht Partner mit Projektideen.
Unterstützungleistung der KVB
- Einschätzung von Ideen unter Gesichtspunkten des Innovationsfonds
- Formulierung der Projektidee
- Berücksichtigung von öffentlichen Versorgungsinteressen
- Unterstützung bei der Auswahl und Ansprache geeigneter Projektpartner
Um ein Vorhaben oder eine Studienidee besser einschätzen zu können, bittet die KVB vorab um einige Angaben. Das zuständige KVB-Team "Versorgungsinnovationen" wird sich zeitnah mit Ihnen in Verbindung setzen.
Geförderte Projekte und Studien mit KVB-Beteiligung
Projekttitel | Adipositas Care & Health Therapy zur strukturierten, sektorenübergreifenden Versorgung nach bariatrisch-metabolischer Operation |
Konsortialführung | Deutsche Stiftung für chronisch Kranke |
Konsortialpartner | KVB, AOK Bayern, Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Interdisziplinäres Adipositaszentrum am Universitätsklinikum Würzburg (wissenschaftliche Leitung), symeda GmbH, Adipositaszentrum Klinikum Memmingen, Chirurgische Klinik München-Bogenhausen, Chirurgisches Zentrum der WolfartKlinik München-Gräfelfing, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie Klinikum Nürnberg Nord, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Gefäß- und Kinderchirurgie der Stadt Passau |
Kooperationspartner | Deutsche Adipositas Gesellschaft e. V., Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner e. V., Adipositas-Selbsthilfeverband AdipositasHilfe Nord e. V., Johnson & Johnson MEDICAL GmbH |
Evaluation | Technische Universität München |
Themenfeld | Themenfeld 3: Versorgungsmodelle für spezifische Krankheiten/Krankheitsgruppen |
Projektlaufzeit | 01.07.2019-30.11.2023 (53 Monate) |
Kurzbeschreibung | Etablierung eines digital gestützten, strukturierten und leitliniengerechten Nachsorgeprogramms für Patienten nach bariatrisch-metabolischer Operation. ACHT ermöglicht erstmals eine strukturierte, wohnortnahe postoperative Betreuung bariatrischer Patienten durch spezifisch geschulte niedergelassene Ärzte im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung. Unter Einbeziehung von Diabetologen, Ernährungs- und Sportmedizinern bzw. nicht-ärztlichen Gesundheitsberufen werden außerdem individuelle Therapieziele klar definiert und stetig angepasst. Hierzu erfolgt ein bedarfsgerechter, fallbezogener Austausch zwischen den ambulanten Akteuren und den klinischen Expertenzentren. Ein Case Manager "Adipositas-Lotse" hält den Kontakt zum Patienten und koordiniert den Nachsorgeprozess, u.a. durch Koordination der Behandlungstermine und Überwachung des Therapieverlaufs. Durch das individuelle Management der Patienten, soll die Therapietreue weiter optimiert und die langfristige Betreuung sichergestellt werden. Die Vernetzung der beteiligten Akteure und das Monitoring des Therapieerfolgs erfolgen durch eine webbasierte, interoperable Fallakte, die für den Patienten auch als App zur Verfügung steht. Die App dient dem Patient-Empowerment und der Erhöhung der Adhärenz. |
Förderkennzeichen | 01NVF18023 |
Projekttitel | Antibiotika-Resistenzentwicklung nachhaltig abwenden |
Konsortialführung | AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH |
Konsortialpartner | Agentur deutscher Arztnetze e.V., AOK Bayern, AOK Rheinland-Hamburg, Kassenärztliche Vereinigung Bayerns |
Kooperationspartner | AOK Bundesverband |
Evaluation | Institut für Medizinische Biometrie und Informatik (IMBI), Heidelberg |
Themenfeld | AMTS |
Projektlaufzeit | 01.01.2017-30.09.2020 |
Kurzbeschreibung | Weltweit führen Resistenzen von bakteriellen Erregern gegen Antibiotika zu steigenden Gesundheitskosten, Therapieversagen und Todesfällen (BVL et al. 2016). Die Resistenzentwicklung wird u.a. von den eingesetzten Wirkstoffen, der Art der Anwendung und vom Gesamtverbrauch an Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin beeinflusst. Bei ARena ("Antibiotika-Resistenzentwicklung nachhaltig abwenden") wurde in 14 Arztnetzen aus Bayern (12) und Nordrhein (2) in knapp 200 vorwiegend hausärztlichen Praxen ein Bündel an Interventionskomponenten erprobt: Qualitätszirkel (QZ) für Ärzte mit datenbasierten Feedback-Berichten, evidenzbasierten Hintergrundinformationen und E-Learning zur patientenzentrierten Gesprächsführung, ergebnisabhängige Vergütung, Information von Patienten und Öffentlichkeit (Plakate, Flyer mit nicht medikamentösen Maßnahmen, Infozepte, Social Media, Influencer, regionale Öffentlichkeitskampagnen auf Netzebene). Zusätzliche Interventionskomponenten in zwei Interventionsarmen waren die Einbindung des Praxisteams bzw. interdisziplinäre/sektorenübergreifende QZ und IT-basierte Entscheidungsunterstützung im Praxisverwaltungssystem. Im Projekt konnte ein signifikanter Verordnungsrückgang von Antibiotika bei bestimmten unkomplizierten Infektionen (akute Infektion der oberen Atemwege, Sinusitis, Mittelohrentzündung, Bronchitis, Tonsillitis ohne Erregernachweis) beobachtet werden. Zudem sind qualitativ Verbesserungen in der rationalen Verordnung zu erkennen. Transferempfehlung des G-BA: Der Innovationsausschuss spricht eine Empfehlung zur Überführung in die Regelversorgung aus. Die Ergebnisse wurden an die Verbände der Kranken- und Pflegekassen und an die kassenärztlichen Vereinigungen weitergeleitet. Diese wurden gebeten zu prüfen, ob Ansätze der neuen Versorgungsform sinnvoll in Vertragsvereinbarungen und Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung umgesetzt werden können. Zudem wurden die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und das Robert Koch-Institut (RKI) gebeten zu prüfen, ob die im Projekt erstellten Informationsmaterialien für eine weitergehende Informations- und Aufklärungsarbeit für die Bevölkerung sowie die ambulante Versorgung genutzt werden können. Aus ARena ging in 2021 und 2022 die Social Media-Kampagne ARena plus hervor. Die CME-zertifizierte Online-Schulung zur Rationalen Antibiotikatherapie mit den Komponenten Infektionen der oberen Atemwege, der unteren Atemwege, Arzt-Patienten-Kommunikation bei der Verordnung von Antibiotika bzw. Vermeidung postoperativer Wundinfektionen wurde nach Projektabschluss für alle Ärzte geöffnet. |
Förderkennzeichen | 01NVF16008 |
Weitere Informationen über ARena
Projekttitel | Vorsorge bei familiärem Risiko für das kolorektale Karzinom |
Konsortialführung | KVB |
Konsortialpartner | Felix Burda Stiftung, AOK Bayern, Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) (Techniker Krankenkasse, BARMER, DAK-Gesundheit), BKK Landesverband Bayern, KNAPPSCHAFT, Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE) der Ludwig-Maximilians-Universität München, Private Universität für Gesundheitswissen- schaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT) |
Kooperationspartner | Netzwerk gegen Darmkrebs e.V., Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), Deutsche Gesellschaft für Humangenetik (GfH), Deutsche Gesellschaft für Pathologie (dgp), Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) |
Evaluation | Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE) der Ludwig-Maximilians-Universität München, Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT) |
Themenfeld | Offener Themenbereich |
Projektlaufzeit | 01.10.2017-30.09.2021 |
Kurzbeschreibung | Das kolorektale Karzinom (KRK) ist bei Frauen und Männern die zweithäufigste bösartige Krebserkrankung und auch die zweithäufigste Krebstodesursache in Deutschland. Gesetzlich Versicherten stehen erst ab einem Alter von 50 Jahren Früherkennungsmaßnahmen zu. Etwa zehn Prozent der jährlichen Neuerkrankungen werden in Deutschland vor dem 50. Lebensjahr erkannt. Dem Großteil dieser Fälle liegt ein familiäres oder erbliches Risiko zugrunde. Das Projekt hatte das Ziel, die Sterblichkeit von Darmkrebs bei den unter 50-Jährigen zu senken. Im Projekt konnte gezeigt werden, 1.) dass unter den FARKOR-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern mit positiver einfacher Familienanamnese Adenome in ähnlicher Häufigkeit wie in der aktuellen Screeningpopulation in Deutschland ab einem Alter von 50 Jahren auftreten und 2.) dass das Herabsetzen des Eintrittsalters für eine KRK-Früherkennung auf 30 Jahre bei Personen mit positiver Anamnese für ein familiäres KRK-Risiko langfristig kosteneffektiv ist. Transferempfehlung des G-BA: Der Beschluss des Innovationsausschusses sieht vor, dass die im Projekt erzielten Erkenntnisse an den Unterausschuss Methodenbewertung des Gemeinsamen Bundesausschusses weitergeleitet werden. Dieser wird um Prüfung gebeten, wie die Erkenntnisse aus dem Projekt bei der Überarbeitung der Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme (oKFE-RL) und der Richtlinie über die Früherkennung von Krebserkrankungen (KFERL) einfließen können. Zudem werden die Erkenntnisse zur Information an ausgewählte Organisationen weitergeleitet. Weitere Informationen zu den Ergebnissen und zur Transferempfehlung finden Sie auf der Website des G-BA (s.u.). |
Förderkennzeichen | 01NVF17026 |
Projekttitel | NierenTx360° – Etablierung einer koordinierten Versorgung nach Nierentransplantation |
Konsortialführung | Medizinische Hochschule Hannover (MHH) |
Konsortial-/ Kooperationspartner | AOK Niedersachsen, KV Niedersachsen, Symeda GmbH, Davita, KfH sowie weitere Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen, die dem Vertrag beigetreten sind, darunter: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns |
Themenfeld | Versorgungsmodelle unter Nutzung von Telemedizin, Telematik und E-Health |
Kurzbeschreibung | Ziele: Ziel des Projektes NierenTx360° ist es, eine Verbesserung des Transplantatüberlebens, der Lebensqualität und der Begleiterkrankungen nierentransplantierter Patienten durch verbesserte Nachsorgequalität zu erreichen und hierdurch auch Kosten zu reduzieren. Maßnahmen: Die Einführung von telemedizinischen Kontroll- und Nachsorgeuntersuchungen zwischen dem NTx-Zentrum und dem wohnortnahen Nephrologen, weiterführenden Therapieangeboten und einer elektronischen Fallakte (EFA) zur Dokumentation stehen im Zentrum der Interventionsmaßnahme. |
Förderkennzeichen | 01NVF16009 |
Projekttitel | Personalisierte Therapie bei Rheumatoider Arthritis (PETRA) basierend auf dem Modell der Psychoneuroimmunologie |
Konsortialführung | Private Universität Witten/Herdecke gGmbH: Prof. Dr. Dr. Kurt Zänker |
Konsortialpartner | Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten e.V. (bvvp) Bayern; Deutsche Psychotherapeutenvereinigung/ Landesgruppe Bayern (DPtV); Kassenärztliche Vereinigung Bayerns; Berufsverband Deutscher Rheumatologen e.V. (BDRh); Berufsverband der Präventologen e.V.; Medizinische Universität Innsbruck; Universität Regensburg; Institut für Angewandte Statistik; BKK Landesverband Bayern |
Kooperationspartner | Bayerischer Hausärzteverband; Deutsche Rheuma-Liga; Landesverband Bayern e.V. |
Evaluation | Universität Regensburg und das Institut für Angewandte Statistik |
Themenfeld | Offener Themenbereich |
Projektlaufzeit | 01.04.2018 bis 31.03.2021 (vorzeitiges Ende wegen Corona) |
Kurzbeschreibung | Hintergrund: Rheumatoide Arthritis (RA) gehört zu den chronisch-entzündlichen Erkrankungen mit hoher Krankheitslast und erheblichen Einschränkungen in der Lebensqualität von Betroffenen. Sie zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis. Als Begleiterkrankungen treten bei dieser Autoimmunerkrankung häufig Depressionen und Angstzustände auf. Die Psychoneuroimmunologie (PNI), ein interdisziplinärer Forschungsbereich der Psychosomatik, beschäftigt sich mit den wechselseitigen Einflüssen psychischer Faktoren auf das Immunsystem und die körperliche Gesundheit. Forschungsergebnisse der PNI belegen den fundamentalen Einfluss von psychischen Belastungen und Stress auf den Krankheitsverlauf von Autoimmunerkrankungen und zeigen auf, dass chronischer Stress und eine verminderte bzw. geringe Selbstkompetenz die chronischen Entzündungsreaktionen der rheumatischen Arthritis aufrechterhalten. Ziel: Ziel des Projekts PETRA ist die Stärkung der Gesundheits- und Lebenskompetenz von chronischen Rheumaerkrankten mit Hilfe eines psychoneuroimmunologisch fundierten und strukturierten Programms. Im Zuge dessen wird eine Verbesserung der Versorgungs- und Behandlungsqualität für den einzelnen Patienten sowie der Wirtschaftlichkeit angestrebt im Sinne einer objektiv messbaren Verbesserung der Krankheitsverläufe und des Selbstmanagements sowie einer Steigerung der Remissionsrate durch das patientenorientierte Gesundheitstraining. Vorgehen: Zielgruppe sind erwachsene Patienten mit rheumatoider Arthritis. Mit Hilfe des gruppenbasierten und psychotherapeutisch geleiteten „aktivierenden Kompetenztrainings“ soll durch ein gutes Stress- und Selbstmanagement die Kompetenz der betroffenen Patienten beim Umgang mit rheumatoider Arthritis gestärkt und ihre Selbstverantwortung gefördert werden. Daneben soll der positive Einfluss von Stressoren bei Patienten mit Rheuma untersucht und Krankheitsschübe reduziert werden. Das von speziell geschulten Psychotherapeuten durchgeführte, neunmonatige Interventionsprogramm enthält verschiedene Module zu unterschiedlichen Themenbereichen sowie eine Nachhaltigkeitsphase. Die teilnehmende Ärzte und Psychotherapeuten erhalten eine spezielle Schulung zum Thema Psychoneuroimmunologie. Das Projekt wird wissenschaftlich von der Universität Regensburg und dem Institut für Angewandte Statistik evaluiert und ist auf drei Jahre angelegt. |
Förderkennzeichen | 01NVF17045 |
Projekttitel | Personalisierte Therapie bei Rheumatoider Arthritis (PETRA) basierend auf dem Modell der Psychoneuroimmunologie |
Konsortialführung | BKK Landesverband Bayern KdÖR, Sigrid König |
Konsortialpartner | AOK Bayern, Deutsche Psychotherapeutenvereinigung/ Landesgruppe Bayern (DPtV); Kassenärztliche Vereinigung Bayerns; Berufsverband der Präventologen e.V.; BDRh Service GmbH; Medizinische Universität Innsbruck; Universität Regensburg. |
Kooperationspartner | Dr. Susanna Späthling-Mestekemper, Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh); Herr Benedikt Waldherr, Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten e. V. (bvvp) Bayern; Deutsche Rheuma Liga, Landesverband Bayern e. V.; Claudia Wagner; Helena Heckrodt |
Evaluation | Universität Regensburg |
Themenfeld | Offener Themenbereich |
Projektlaufzeit | 01.07.2021 bis 30.06.2025 |
Kurzbeschreibung | Hintergrund: Rheumatoide Arthritis (RA) gehört zu den chronisch-entzündlichen Erkrankungen mit hoher Krankheitslast und erheblichen Einschränkungen in der Lebensqualität von Betroffenen. Sie zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis. Als Begleiterkrankungen treten bei dieser Autoimmunerkrankung häufig Depressionen und Angstzustände auf. Die Psychoneuroimmunologie (PNI), ein interdisziplinärer Forschungsbereich der Psychosomatik, beschäftigt sich mit den wechselseitigen Einflüssen psychischer Faktoren auf das Immunsystem und die körperliche Gesundheit. Forschungsergebnisse der PNI belegen den fundamentalen Einfluss von psychischen Belastungen und Stress auf den Krankheitsverlauf von Autoimmunerkrankungen und zeigen auf, dass chronischer Stress und eine verminderte bzw. geringe Selbstkompetenz die chronischen Entzündungsreaktionen der rheumatischen Arthritis aufrechterhalten. Ziel: Inhaltlich knüpft PETRA 2.0 am Vorgängerprojekt PETRA an. Ziel des Projekts PETRA 2.0 ist die Stärkung der Gesundheits- und Lebenskompetenz von Patienten mit rheumatoider Arthritis mit Hilfe eines psychoneuroimmunologisch fundierten und strukturierten Programms, das die Patientenkommunikation, das Selbstmanagement, die Gesundheitskompetenz und die therapeutischen Ergebnisse bei Patienten mit rheumatoider Arthritis verbessert. Vorgehen: Zielgruppe sind erwachsene Patienten mit rheumatoider Arthritis. Mit Hilfe des gruppenbasierten und psychotherapeutisch geleiteten Interventionsprogramms soll durch ein gutes Stress- und Selbstmanagement die Kompetenz der betroffenen Patienten beim Umgang mit rheumatoider Arthritis gestärkt und ihre Selbstverantwortung gefördert werden. Daneben soll der positive Einfluss von Stressoren bei Patienten mit Rheuma untersucht und Krankheitsschübe reduziert werden. Das von speziell geschulten Psychotherapeuten durchgeführte, neunmonatige Interventionsprogramm enthält verschiedene Module zu unterschiedlichen Themenbereichen sowie eine Nachhaltigkeitsphase. Parallel dazu sind die Patienten in rheumatologischer Behandlung. Die teilnehmenden Ärzte und Psychotherapeuten erhalten eine spezielle Schulung zum Thema Psychoneuroimmunologie. Das Projekt wird wissenschaftlich von der Universität Regensburg evaluiert und ist auf 4 Jahre angelegt. |
Förderkennzeichen | 01NVF20024 |
Projekttitel | Prävention online Feedback und interdisziplinäre Therapie akuter Schwindelerkrankungen mittels e-Health |
Konsortialführung | Klinikum der Universität München |
Konsortialpartner | KVB, AOK Bayern, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg |
Evaluation | nstitut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg |
Themenfeld | Themenoffener Bereich |
Projektlaufzeit | 01.03.2020-29.02.2024 (48 Monate) |
Kurzbeschreibung | Ziel: Optimierung der Diagnostik und Therapie akuter Schwindelerkrankungen im haus- und fachärztlichen Bereich unter Einsatz einer digitalen Versorgungsinnovation Maßnahmen: Durch die Vernetzung von behandelnden Ärzten (niedergelassene Haus- und Fachärzte sowie Krankenhäuser) mit ihren Patienten und den Aufbau eines Expertennetzwerks soll unter Anwendung einer Patienten-Applikation (App) sowie einer webbasierten Plattform zur Unterstützung des Diagnostikprozesses für Haus- und Fachärzte eine koordinierte interdisziplinäre Versorgung von Schwindelpatienten erreicht werden. Auf diese Weise soll eine Chronifizierung bzw. Somatisierung der Schwindelerkrankung vermieden werden. |
Förderkennzeichen | 01NVF19030 |
Projekttitel | Resistenzvermeidung durch adäquaten Antibiotikaeinsatz bei akuten Atemwegsinfektionen |
Konsortialführung | Verband der Ersatzkassen e.V. |
Konsortialpartner | Techniker Krankenkasse, BARMER GEK, DAK-Gesundheit, Kaufmännische Krankenkassen - KKH, hkk, Hanseatische Krankenkasse - HEK |
Kooperationspartner | Kassenärztliche Bundesvereinigung, Kassenärztliche Vereinigungen Baden-Württemberg, Bayerns, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland |
Evaluation | Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsmedizin Rostock in Zusammenarbeit mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung |
Themenfeld | AMTS |
Projektlaufzeit | 01.01.2017-14.03.2020 |
Kurzbeschreibung | Ziel ist die Verbesserung des Antibiotikaeinsatzes bei akuten Atemwegsinfekten in der vertragsärztlichen Versorgung sowohl in Bezug auf die Menge der eingesetzten Antibiotika als auch auf die eingesetzten Substanzen. Damit wird die Behandlungsqualität für den einzelnen Patienten gefördert und die Wirksamkeit von Antibiotika durch die Vermeidung weiterer Resistenzbildungen gesichert. Die teilnehmenden Ärzte werden durch eine Online-Schulung zum Thema Arzt-Patientenkommunikation und zum zielgerichteten Antibiotikaeinsatz geschult. Im Anschluss wird den Ärzten ein "Instrumentenkoffer" bereitgestellt, der u.a. Decision Aids, Patienteninformationen und weiteres beinhaltet. Die Optimierung von Antibiotikaverordnungen ist ein unstrittiges Ziel. Es gibt bereits mehrere Studien in kleinen, eng umfassten Settings, welche gezeigt haben, dass der Einsatz von niederschwelligen Instrumenten zu einer Reduzierung bzw. Optimierung der Antibiotikaverordnungen führt. Dies soll nun in der Versorgungsrealität getestet werden. |
Projekttitel | Transsektorale bedarfsorientierte Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizient und Entwicklung eines alternativen Versorgungsmodells |
Konsortialführung | Rhön-Klinikum AG |
Konsortialpartner | KVB, AOK Hessen (Eschborn), Universitätsklinikum Gießen und Marburg (Standort Marburg), Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt, PriMa e. G. (Marburg), ZTM Bad Kissingen, InGef GmbH (Berlin), DAK Gesundheit (Hamburg), RWI e. V. (Essen), inav GmbH (Berlin) |
Kooperationspartner | Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi), Deutsche Herzstiftung e. V., ICD Defibrillator Selbsthilfe Gruppe Rhön-Grabfel/ Bad Neustadt a. d. Saale,, Selbsthilfegruppe Herzklappenerkrankung, Selbsthilfegruppe Herzinsuffizienz |
Evaluation | RWI-Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung e. V. |
Themenfeld | Themenfeld 2: Innovative Modelle zur Stärkung der regionalen Gesundheitsversorgung |
Projektlaufzeit | 01.06.2020 - 31.05.2024 (48 Monate) |
Kurzbeschreibung | sekTOR-HF ist ein regionales sektorenübergreifendes Versorgungsmodell (süV) in einem telemedizinischen Kooperationsnetzwerk zur bedarfsgerechten Versorgungssteuerung von Patienten mit Herzinsuffizienz in ausgewählten Regionen in Bayern und Hessen. Parallel dazu soll ein alternatives Vergütungskonzept auf der Basis von Globalbudgets und Bundled Payments entwickelt werden. |
Förderkennzeichen | 01NVF19006 |
Projekttitel | Transsektorales personalisiertes Versorgungskonzept für Patienten mit seltenen Krebserkrankungen |
Konsortialführung | CCC München und Medizinische Klinik und Poliklinik III, LMU Klinikum |
Konsortialpartner | AOK, Die Gesundheitskasse Bayern, KVB, KAIROS GmbH, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg |
Kooperationspartner | Bayerische Krebsgesellschaft, Berufsverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen in Bayern |
Evaluation | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg |
Themenfeld | Digitale Transformation: Lösungen zur Weiterentwicklung der Versorgung |
Projektlaufzeit | 01.01.2022 - 31.12.2025 (48 Monate) |
Kurzbeschreibung | TARGET soll die sektorenübergreifende Versorgung von Patienten mit seltenen Krebserkrankungen verbessen. Im Rahmen von TARGET wird ein Netzwerk zwischen niedergelassenen Fachärzten mit Schwerpunkt Hämatologie/Onkologie und dem Krebszentrum München (CCC München LMU) in der Modellregion Südbayern etabliert werden, um personalisierte Therapiekonzepte zu erproben. Dabei sollen Patientinnen und Patienten schnelleren Zugang zu innovativer Diagnostik und Therapie erhalten. Während des Krankheitsverlaufs werden sie von einem Team von medizinischem Personal aus verschiedenen Fachrichtungen begleitet und aktiv in die Gestaltung ihrer Behandlung einbezogen. Kernkomponenten des Konzepts sind innovative IT-Strukturen und die Etablierung sogenannter "Onkolotsen", die die Patientinnen und Patienten betreuen. Der Einsatz einer Patienten-App, Schulungen für das medizinische Personal und der Einsatz innovativer Diagnostik sollen einen optimalen Ressourceneinsatz sicherstellen und die Situation der Betroffenen verbessern. |
Förderkennzeichen | 01NVF20012 |