Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)Ausdruck vom 29.06.2024 16:49 Uhr

Presseinformation

KVB-Vorstand unterstützt Protest der Medizinstudierenden

München, 17. Juni 2024: Ein wesentliches Element der ärztlichen Ausbildung ist das "Praktische Jahr" (PJ), das die Studierenden der Medizin in ihrem letzten Studienjahr auf den Berufsalltag vorbereitet. Die Rahmenbedingungen in diesem Ausbildungsabschnitt sind sehr schlecht. Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) unterstützt deshalb die Forderungen der Bundesvertretung Medizinstudierender (bvmd) im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche für ein "Faires PJ", die in diesen Tagen stattfindet. Der Vorstand der KVB – Dr. Christian Pfeiffer, Dr. Peter Heinz und Dr. Claudia Ritter-Rupp – erklärte dazu heute in München: "Wir stehen voll hinter den Forderungen der Studierenden. Im Schulterschluss mit ihnen fordern wir die Bundesregierung erneut dazu auf, die Rahmenbedingungen im PJ zu verbessern. Dazu gehört unter anderem eine Aufwandsentschädigung mindestens in Höhe des BaföG-Höchstsatzes von derzeit 934 Euro, denn bislang gibt es keine gesicherte Vergütung. Ebenso ist eine Trennung von Fehl- und Krankheitstagen sowie ein Mindestabstand zwischen PJ und drittem Staatsexamen nötig."

Im Rahmen der Aktionswoche für ein "Faires PJ" findet am morgigen Dienstag (18. Juni 2024) eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Studierenden, aus dem Gesundheitswesen und der Politik im großen Saal der KVB in der Elsenheimerstraße 39 in München statt. Beginn der Diskussionsrunde ist um 18:00 Uhr. Interessierte sind herzlich willkommen. Am darauffolgenden Tag (Mittwoch, 19. Juni 2024) startet ab 14:00 Uhr eine Demonstration der Studierenden in der Münchner Innenstadt mit abschließender Kundgebung auf dem Max-Joseph-Platz. Auch diese Veranstaltung wird von der KVB organisatorisch unterstützt.

Bei der bayerischen Staatsregierung warb der KVB-Vorstand im Vorfeld der Aktionswoche um Verständnis für die berechtigten Anliegen der Studierenden: So appellierte er an Judith Gerlach, Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, sich auf Bundesebene für faire Arbeitsbedingungen im PJ stark zu machen. Zudem laufen in der KVB gerade die letzten Vorbereitungen für eine eigene PJ-Förderung in besonders förderungswürdigen Regionen unter dem Titel "PraktischesJA". Denn, so der Vorstand der KVB: "In immer mehr Regionen Bayerns ist der Ärztemangel deutlich spürbar. Es gibt einfach viel zu wenig Nachwuchs für die Praxen. Mit der finanziellen Förderung des PJ in Arztpraxen in ländlichen Regionen wollen wir bei den Studierenden Interesse wecken für eine spätere Tätigkeit im ambulanten Bereich, gerade auch auf dem Land."

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