Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)Ausdruck vom 21.11.2024 12:19 Uhr
Transsektorales Versorgungskonzept für Patienten mit seltenen Krebserkrankungen
Das Projekt soll die sektorenübergreifende Versorgung von Patienten mit seltenen Krebserkrankungen verbessen. Der Innovationsausschuss beim G-BA hat als Projekt-Laufzeit 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2025 genehmigt.
Patientenrekrutierung beendet
Am 1. Juni 2024 wurde die Rekrutierung von Patienten in der Interventionsgruppe und Kontrollgruppe beendet.
Aufgrund demographischer Veränderungen ist davon auszugehen, dass die Zahl der Krebspatienten bis zum Jahre 2050 um 17% - 28% zunehmen wird. Ca. 24% aller neu auftretenden Krebserkrankungen sind seltene Krebserkrankungen, d.h. Krebserkrankungen mit einer Inzidenz <6/100.000 Einwohner pro Jahr. Die Kategorie "seltene Tumorerkrankungen" umfasst nahezu 200 verschiedene Entitäten. Im Vergleich zu häufigen Tumorerkrankungen, erkrankt diese Patientengruppe in jüngerem Lebensalter und das Gesamtüberleben ist deutlich schlechter. Mit der rasanten Entwicklung von onkologischer Diagnostik und Therapie zeigt sich, dass Patienten mit seltenen Tumorerkrankungen, von präzisionsonkologischen Ansätzen profitieren. Ziel der Präzisionsonkologie ist es, basierend auf einem besseren Verständnis einer Tumorerkrankung, optimal wirksame, teils zielgerichtete Therapeutika einzusetzen.
Im Rahmen von TARGET wird ein Netzwerk zwischen niedergelassenen Fachärzten mit Schwerpunkt Hämatologie/Onkologie und dem Krebszentrum München (CCC München LMU) in der Modellregion Südbayern etabliert werden, um personalisierte Therapiekonzepte zu erproben. Dabei sollen Patienten schnelleren Zugang zu innovativer Diagnostik und Therapie erhalten. Während des Krankheitsverlaufs werden sie von einem Team von medizinischem Personal aus verschiedenen Fachrichtungen begleitet und aktiv in die Gestaltung ihrer Behandlung einbezogen. Kernkomponenten des Konzepts sind innovative IT-Strukturen und die Etablierung sogenannter "Onkolotsen", die Patienten betreuen. Der Einsatz einer Patienten-App, Schulungen für das medizinische Personal und der Einsatz innovativer Diagnostik sollen einen optimalen Ressourceneinsatz sicherstellen und die Situation der Betroffenen verbessern.
Mittels einer Studie unter Einsatz qualitativer und quantitativer Methoden vergleichen die Forschenden Patienten, die nach dem neuen Versorgungskonzept behandelt werden mit einer Patientengruppe, die die aktuell angewandte Diagnostik und Therapie in der Regelversorgung erhält. Darüber hinaus werden auch die Kosten der neuen Versorgungsform analysiert. Das Projekt wird für vier Jahre mit insgesamt ca. 6,5 Millionen Euro gefördert.
Das Studiendesign des Projektes sieht eine Kontrollgruppe (nicht-interventionelle Beobachtungsstudie) sowie eine Interventionsgruppe vor. Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf 45 Ärzte begrenzt. Insgesamt können in die nicht-interventionelle Beobachtungsstudie 202 Patienten und in die Interventionsstudie 620 Patienten eingeschlossen werden.
Kontrollgruppe (Nicht-interventionelle Beobachtungsstudie) in Nordbayern
- Patienten-Rekrutierungsphase: 15.06.2023 - 01.06.2024 +++abgeschlossen+++
- Arzt-Einschreibung: 15.06.2023 - 31.03.2025
- Interventionsphase: 15.06.2023 - 30.09.2025
Kontrollgruppe (Nicht-interventionelle Beobachtungsstudie) in Südbayern
- Patienten-Rekrutierungsphase: 01.11.2022 - 28.02.2023 +++ abgeschlossen +++
- Arzt-Einschreibung: 01.11.2022 - 28.02.2023 +++ abgeschlossen +++
- Interventionsphase: 01.11.2022 - 30.06.2024 +++abgeschlossen+++
Interventionsgruppe
- Patienten-Rekrutierungsphase: 01.03.2023 - 01.06.2024 +++abgeschlossen+++
- Arzt-Einschreibung: 01.03.2023 – 31.03.2025
- Interventionsphase: 01.03.2023 - 30.09.2025
Die Rekrutierung von Patienten in der Interventionsgruppe und Kontrollgruppe wurde am 1. Juni 2024 beendet.
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